Herbst und Winter - die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und die Luftfeuchtigkeit steigt. So manch einer nutzt die nun kommende Jahreszeit, um es sich bei Kerzenlicht, einem prasselnden Holzofen und einem leckeren Getränk auf dem Sofa gemütlich zu machen. Aber besonders der Mangel an Licht schlägt vielen Menschen auf das Gemüt, schwächt das Immunsystem und macht sie damit anfälliger für Erkrankungen.
Immunsystem und Jahreszeit - hängt das zusammen?
Gerade im Winter leiden viele Menschen häufiger an Erkrankungen und Unwohlsein. Erkältungen sind an der Tagesordnung, die Haut fühlt sich trocken und spröde an und auch auch diese lästigen, schmerzhaften Stellen an Lippen und Mund nehmen zu. Gibt es da einen einen Zusammenhang mit der Jahreszeit?
Ja, den gibt es! Hier erfährst du, welche Faktoren dein Immunsystem und deine Hautgesundheit in der dunklen Jahreszeit negativ beeinflussen und was du dagegen tun kannst.
Trockene Haut im Winter
Wer kennt das nicht? Die Haut, besonders im Gesicht und an Armen und Beinen fühlt sich oft unangenehm an. Sie spannt, prickelt oder juckt sogar. Woran liegt das?
Geheizte Räume
Die niedrigen Außentemperaturen zwingen uns dazu, die Heizung anzumachen. Doch leider vergessen viele Leute gleichzeitig, für eine Regulation der Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Die Feuchtigkeit der Raumluft sinkt mit steigender Raumtemperatur. Das sorgt dafür, dass auch unserer Haut Feuchtigkeit entzogen wird - die Haut wird trocken und spröde.
Temperaturwechsel
Gerade im Winter ist unsere Haut extremen Temperaturwechseln ausgesetzt. Nicht selten liegen die Temperaturen innerhalb und außerhalb von Gebäuden deutlich mehr als 10 Grad auseinander. Das bedeutet zusätzlichen Stress für die Haut. Je häufiger ein solcher Wechsel stattfindet, z. B. während eines winterlichen Einkaufsbummels durch die Stadt, desto mehr leidet die Haut darunter.
Durchblutung der Haut
Bei Kälte ist unser Körper bestrebt, möglichst viel Wärme im Innern zu halten. Das wird dadurch erreicht, dass sich die Blutgefäße in den äußersten Hautschichten zusammenziehen und weniger stark durchblutet werden. Die schlechtere Durchblutung wiederum führt zu einer geringeren Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff. Hauttrockenheit, Spannungsgefühl und Juckreiz nehmen zu.
Schutzschicht der Haut
Talg und Schweiß schützen unsere Haut vor vielen Umwelteinflüssen. Sie helfen dabei, das Eindringen von Fremdstoffen zu verhindern und sorgen zusätzlich für die Temperaturregulation. Je niedriger die Außertemperaturen sinken, desto geringer wird die Produktion von Schweiß und Talg. Die Haut verliert ihre natürliche Schutzbarriere und die Gefahr von Hautirritationen und Infektionen nimmt zu. Eine zusätzliche Herausforderung für das Immunsystem.
Winter - Hochkonjunktur für Herpes, Aphthen & Co.
Nicht nur die normale Haut an Armen, Beinen, Körper und im Gesicht ist in der Winterzeit einem besonderen Stress ausgesetzt. Es ist auffällig, dass auch Schäden an Lippen, Mundschleimhaut und Zahnfleisch im Herbst und Winter deutlich zunehmen. Vor allem Herpes und Aphthen sind in dieser Zeit vermehrt zu beobachten. Der Bedarf an schützenden und lindernden Pflegeprodukten steigt.
Herpes tritt häufig bei extremen Temperaturschwankungen auf
Besonders Anhänger des Wintersports erleben es regelmäßig, dass ihr Schneevergnügen mit der Entstehung von Lippenherpes einhergeht. Auf der einen Seite die wohlige Wärme der Unterkunft oder Hütte, die für deutlich trockenere Lippen sorgt. Auf der anderen Seite viele Aktivitäten an der frischen Luft, die nicht selten bei Temperaturen deutlich unter Null Grad Celsius stattfinden. Das Gewebe wird spröde und rissig. Bakerien und Viren können wesentlich leichter eindringen und für Infektionen sorgen.
Jetzt ist es besonders wichtig, den Schutz der Lippen regelmäßig mit gut fettenden Pflegestiften, Vaselinen oder kosmetischem Melkfett zu unterstützen. Dabei gilt: Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig. Parfümierte Produkte sollten möglichst vermieden werden. Die Duftstoffe könnten ansonsten für eine zusätzliche Reizung sorgen.
Aphthen vermehrt im Winter - warum?
Im Gegensatz zu Herpesbläschen, die durch Viren verursacht werden, sind Aphthen nicht ansteckend oder durch eine Infektion bedingt. Daher sollte es im Gegensatz zu Herpes egal sein, welche Jahreszeit gerade herrscht. Spricht man allerdings mit Betroffenen, so hört man immer wieder, dass die Aphthen wesentlich häufiger im Winter, als im Sommer auftreten.
Die Ursachen für Aphthen sind unklar. In einem Leitlinienreport* für Zahnärzte wurden im Jahr 2016 knapp 200 wissenschaftliche Studien zu diesem Thema ausgewertet. Diese Untersuchungen zeigen, dass es ein vermehrtes Auftreten von Aphthen innerhalb bestimmter Familien gibt. Das spricht zumindest teilweise für einen genetischen Hintergrund.
Ganz oben auf der Liste der möglichen Ursachen stehen außerdem Unverträglichkeiten bei bestimmten Lebensmitteln, Mangelerscheinungen, Stress und andere Erkrankungen (sogenannte Primärerkrankungen). Mehr dazu in unserem Blog "Was sind Aphthen und wie können sie behandelt werden?". Aber was hat das mit der Jahreszeit zu tun?
Aphthen durch Mangelerscheinung
Viele Studien berichten, dass ein Zusammenhang zwischen dem Mangel an bestimmten Spurenelementen und Vitaminen und dem Auftreten von Aphthen besteht. Immer wieder wird dabei eine Anämie (Blutarmut) genannt. Bei einer Anämie wird zu wenig Sauerstoff durch den Körper transportiert. Ursache kann ein zu niedriger Spiegel des Sauerstoff-bindenden Stoffes Hämoglobins oder zu wenig Eisen sein.
Und auch zu niedrige Konzentrationen bestimmter Vitamine und Spurenelemente werden immer wieder erwähnt. Dazu zählen vor allem Folsäure, Vitamin B3, Vitamin B12 oder Zink. In der heutigen Zeit ist kaum noch anzunehmen, dass dieser Mangel auf ein fehlendes Angebot von Obst und Gemüse in den Herbst- und Wintermonaten zurückzuführen ist. Dennoch lautet die Empfehlung immer wieder, in dieser Zeit ganz besonders auf eine gesunde, vitaminreiche Ernährung zu achten.
Aphthen durch Unverträglichkeiten
Unverträglichkeiten gegenüber verschiedenen Lebensmitteln wie z. B. Tomaten, Nüssen, Zitrusfrüchten oder Gluten werden ebenfalls häufig als Auslöser für eine Aphthenbildung genannt. Aber auch hier ist allerdings kein unmittelbarer Zusammenhang mit der Jahreszeit erkennbar, da die meisten Lebensmittel ganzjährig verfügbar sind.
Psychologische Faktoren, Stress und geschwächtes Immunsystem
Viele Betroffene sagen aus, dass es bei Ihnen in Phasen außergewöhnlicher psychologischer Belastungen oder Stress zur Bildung von Aphthen kommt. Es ist kein Geheimnis, dass fehlendes Sonnen- oder Tageslicht auf das Gemüt schlagen kann. Daher könnten die kürzeren Tageslichtphasen im Herbst und Winter eine besondere Rolle bei der Häufung von Aphthen spielen.
Fraglos ist auch, dass das Immunsystem während der kalten Jahreszeit speziellen Belastungen ausgesetzt ist. So führen z. B. Erkältungen zur Schwächung der Immunabwehr. Kombiniert mit Stress und/oder einer angeschlagenen Psyche scheint hier also eine besonders günstige Konstellation für die Entwicklung von Aphthen zu bestehen.
Was kann ich tun? Stärke dein Immunsystem!
Ein widerstandsfähiges Immunsystem scheint eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Aphthen zu spielen. Daher ist es besonders in der dunklen Jahreszeit wichtig, die Immunabwehr zu stärken. Die folgenden Tipps helfen dir dabei:
Sorge für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Für alle Immunzellen ist eine ausreichende Wasserversorgung und ein ausgeglichener Wasserhaushalt zwingend erforderlich. Unterversorgte Zellen arbeiten nicht richtig und schwächen die Immunabwehr. Daher sollte man speziell im Winter darauf achten, mindestens 1,5 - 2 Liter Wasser zu sich zu nehmen.
Achte auf eine gesunde Ernährung
Ausgewogen, vielseitig, hochwertig und leicht sollte sie sein. Ein Vorsatz, der gerade in der Weihnachtszeit nicht immer einfach umzusetzen ist. Regelmäßiger Verzehr von Gemüse und Obst stehen ganz oben auf der Liste. Mit diesen Nahrungsmitteln vermeiden wir eine unnötige Belastung unseres Körpers. Außerdem nehmen wir gleichzeitig viele wichtige Vitamine und Spurenelemente auf. Dazu zählen z. B. Vitamin B, C und E, sowie Eisen, Zink und Selen.
Aber nicht nur der Mangel an bestimmten Nahrungskomponenten ist problematisch für das Immunsystem. Auch ein Überangebot an geringwertigen Nährstoffen kommt heutzutage immer häufiger vor. Dazu zählen vor allem Zucker und Fette. Gesättigte Fettsäuren, die überwiegend in tierischen Fetten vorkommen, können eine Entzündung fördern. Dagegen wirken ungesättigte Fettsäuren, die hauptsächlich in pflanzlichen Fetten und Ölen zu finden sind, entzündungshemmend.
Und auch zwei weitere, sehr beliebte Genussmittel können unserem Immunsystem schaden: Alkohol und Nikotin. Liegt eine besondere Neigung vor, leicht zu erkranken, sollten Alkohol und Zigaretten daher möglichst vermieden werden.
Sichere deine Darmgesundheit
Die Darmgesundheit spielt für unser Immunsystem eine ganz besondere Rolle. Unsere Darmschleimhaut ist mit Billionen von unterschiedlichen Bakterien, das sogenannte Mikrobiom besiedelt. Diese Mikroorganismen leben in einem empfindlichen Gleichgewicht miteinander und haben viele verschiedene Aufgaben:
- Unterstützung des Verdauungssystems
- Verwertung und Produktion bestimmter Nahrungskomponenten und Enzyme
- Training und Stärkung des körpereigenen Immunsystems
- Bildung einer Darmbarriere und Abwehr von Fremdstoffen und -organismen
Eine Vielzahl chonischer Erkrankungen, wie Diabetes, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder auch Übergewicht (Adipositas) werden mit einem gestörten Mikrobiom in Verbindung gebracht. Und sogar bei Depressionen könnte das Mikrobiom eine Rolle spielen.
Bewege dich regelmäßig
Sport und Bewegung in einem ausgewogenen Rahmen fördern nicht nur deine Fitness, sondern stärken auch dein Immunssystem. Beim Sport wird besonders viel Adrenalin gebildet. Dieses Hormon wiederum regt die Immunzellen zu einem schnelleren Wachstum und zu einer gesteigerten Aktivität an. Die Zahl der weißen Blutkörperchen (Lymphozyten) steigt während der sportlichen Aktivität deutlich an, sinkt aber danach wieder ab. Dennoch kann durch regelmäßigen Sport das Immunsystem trainiert und damit gestärkt werden. Wichtig ist, dass diese Aktivität nicht am absoluten Leistungslimit ausgeübt wird. Der Großteil deines Trainings sollte daher im Bereich 60-80% deiner maximalen Leistungsfähigkeit stattfinden.
Sport trägt außerdem dazu bei, Stress abzubauen, was sich ebenfalls positiv auf deine Immunität auswirkt.
Stärke dein mentales Wohlbefinden
Auch deine psychische Verfassung hat großen Einfluss darauf, wie du mit den vielen krankmachenden Umwelteinflüssen umgehst. Eine stabile Psyche hilft dem Immunsystem und schützt dich. Dunkelheit und künstliches Licht haben allerdings auf viele Menschen einen negativen Effekt. Daher ist es besonders in den langen Wintermonaten wichtig, dass man etwas für sein mentales Wohlbefinden tut:
- Versuche lange und erholsame Schlafphasen einzuhalten.
- Gönne dir hin und wieder ein kulturelles Highlight (Kino, Theater, Oper, Konzerte etc.).
- Begib dich an deine Lieblingsorte und mache dort lange Spaziergänge. Am besten schaltest du dafür auch dein Mobiltelefon aus.
- Versuche deinen Geist durch mentales Training zu stärken, z. B. durch Meditation. Auch Yoga vermittelt dir innerliche Ruhe. Außerdem ist Yoga eine hervorragende Methode, deine körperliche Fitness und Beweglichkeit zu stärken.
Was tun, wenn ich trotzdem Aphthen bekomme?
Trotz gesunder Lebensweise kann es passieren, dass sich Aphthen auf Mundschleimhaut oder Zahnfleisch entwickeln. Greife nicht gleich zu chemischen Mitteln!
In vielen Fällen helfen uns natürliche Pflegeprodukte aus der Natur. Neben schützenden Pflanzenextrakten aus Arnika, Blutwurz, Kamille, Nelke, Salbei oder Teebaum, sind vor allem Produkte mit Manuka Honig und Propolis sehr effektiv bei der Linderung der Beschwerden.
Beide Bienenprodukte enthalten eine Vielzahl entzündungshemmender Inhaltsstoffe, die uns schützen. Außerdem besitzt vor allem Honig besondere pflegende und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften.
Der besondere Manuka Honig aus Neuseeland zeichnet sich durch seinen hohen Gehalt an der antibakteriellen Komponente Methylglyoxal (MGO) aus. Dieser Bestandteil macht den Honig so einzigartig und ganz besonders wertvoll. Propolis gilt bereits seit Jahrtausenden als natürliches Antibiotikum und wurde schon in der Antike als Mittel zur Wundversorgung eingesetzt.
Ein starkes Team
In Kombination bilden Manuka Honig und Propolis ein unschlagebares Team, wenn es um die natürliche Pflege von Läsionen an Mundschleimhaut und Zahnfleisch geht.
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*S2k-Leitlinie (Leitlinienreport), "Diagnostik und Therapieoptionen von Aphthen und aphthoiden Läsionen der Mund- und Rachenschleimhaut", AWMF-Registernummer: 007-101, Stand: November 2016