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Apitherapie – Heilung aus dem Bienenstock (Teil 2)

In Teil 2 unseres Blogbeitrags "Apitherapie" findest du alles zum Thema:

  • Bienenbrot
  • Apilarnil
  • Bienengift
  • Stocklufttherapie

 

Bienenbrot – das etwas andere "Brot"

Bienenbrot - das etwas andere "Brot"

Bienenbrot ist nichts anderes, als haltbar gemachter frischer Blütenpollen.

Alles, was von den Bienen nicht sofort an die Brut verfüttert wird, lagern sie in speziellen Waben ein. Da frischer Pollen schnell verdirbt, wird er zuvor durch den Zusatz von Honig, Speichel, Enzymen und Sekreten zu einer Masse verarbeitet und haltbar gemacht.

Diese Masse ist das sogenannte Bienenbrot, das die gleichen Eigenschaften, wie der frische Pollen besitzt und sich ebenfalls zum Verzehr durch den Menschen eignet. In der Apitherapie wird Bienenbrot als wertvolle Eiweiß- und Energiequelle verwendet.

Während Blütenpollen eher süßlich schmeckt, hat Bienenbrot einen leicht säuerlichen Geschmack.



Apilarnil – das Kraftpaket aus Drohnen in der Apitherapie

Drohnenzellen (rechts) sind deutlich größer, als die Brutzellen der Arbeiterinnen

Da Drohnenbrut bevorzugt von der Varroamilbe befallen wird, werden Drohnen von vielen Imkern noch im Larvenstadium aus dem Bienenstock entnommen und entsorgt. Dazu werden spezielle Drohnenrahmen in den Stock gehängt, in denen die Bienen bevorzugt die etwas größeren Drohnenwaben bauen.

Ein Imker namens Nicolae Iliesiu soll in den 80er Jahren beobachtet haben, dass Entenküken, die mit solchen Drohnenwaben gefüttert wurden, deutlich schneller wuchsen als Küken, die diese Waben nicht bekamen. Aus dieser Beobachtung entwickelte er später das Apilarnil.

Zur Herstellung werden Drohnenlarven samt der umgebenden Flüssigkeit nach 3-7 Tagen Brutdauer aus den Waben entnommen und zu einem milchig-weißen Saft zerquetscht. Da Drohnen in diesem frühen Entwicklungsstadium wie alle anderen Bienenlarven in Gelée Royal liegen und die Drohnen selbst viele wertvolle Proteine enthalten, ist dieser Saft nicht nur sehr nahrhaft, sondern auch sehr gesund. Er enthält viele Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente und wird meistens portionsweise in kleinen Gefrierbeuteln angeboten.

Im Rahmen der Apitherapie wird Apilarnil u. a. eingesetzt bei Potenzschwäche, Erschöpfungszuständen, depressiver Verstimmung, Rheuma, Gicht, Adipositas, Diabetes und Immunschwäche.

 

Bienengift – gefürchtet und nützlich

Bienenstich - schmerzhaft und heilsam zugleich

Bienen bescheren uns nicht nur sehr viele wertvolle Produkte, sie haben im Laufe der Evolution auch gelernt, diese sehr effizient gegen Eindringlinge und Räuber zu verteidigen. Dazu nutzen sie wie viele andere wehrhafte Insekten einen Stachel, mit dem sie ein sehr wirkungsvolles Gift injizieren können.

Für uns Menschen ist ein Bienenstich in erster Linie sehr schmerzhaft, aber in der Regel nicht tödlich. Nur bei Allergikern wurden tödliche Verläufe nach mehreren Bienenstichen beschrieben.

Bienengift wird in der Apitherapie in erster Linie zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen eingesetzt.

Heute werden dazu meist abgefüllte Injektionslösungen benutzt. Zur Gewinnung werden die Insekten durch einen elektrischen Impuls dazu veranlasst, in eine Membran zu stechen und ihr Gift zu injizieren. Der Stachel bleibt bei diesem Stich nicht hängen, so dass das Insekt anschließend weiter lebt.

Doch auch hier rächt sich die Natur. Wird dieser Vorgang zu oft wiederholt, ist mit der Zeit ein verminderter Nektarsammeltrieb zu beobachten. Das Resultat sind geringere Honigerträge für den Imker.

Früher allerdings wurden ausschließlich lebende Bienen verwendet. Bei der sogenannten Apipunktur werden die Insekten dabei mittels einer Pinzette auf die betroffene Stelle aufgesetzt und zum Stich provoziert. Der Stachel verbleibt nach dem Stich samt anhängender Giftblase in der Haut, die ihren Inhalt automatisch in die Haut injiziert. Die Biene stirbt bei diesem Vorgang. In Asien ist die Apipunktur immer noch sehr verbreitet.

Bienengift hat folgende Eigenschaften:
- Antientzündlich durch das enthaltene Mellitin (Stimulation der körpereigenen Cortisolbildung)
- Stärkung der Immunabwehr
- Förderung der Durchblutung und Blutverdünnung
- Antibakteriell, fungizid, antiviral
- Senkung der Cholesterinspiegel
- Zytostatisch bei Tumoren

 

Stockluft – bitte tief durchatmen

Die Luft in einem Bienenstock tut bei Atemwegserkrankungen gut

Die Bienenstocklufttherapie kommt vor allem Patienten mit Atemwegserkrankungen (Asthma, chronische Bronchitis, COPD, Nasennebenhöhlenentzündungen oder Heuschnupfen) zu Gute. Aber auch bei Kopfschmerzen, Migräne, Depressionen oder Schlafstörungen scheint die Stocklufttherapie einen positiven Einfluss zu haben.

Wie funktioniert das?

Im Bienenstock herrscht eine relativ konstante Temperatur von 35-36°C und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Luft ist reich an Harz-, Pollen-, Honig-, Wachs- und Propolis-Partikeln. Mittels spezieller Analysemethoden (Gaschromatographie) konnten an der TU Dresden mehr als 50 verschiedene Inhaltsstoffe in der Stockluft identifiziert werden. Diese stamme überwiegend aus Propolis und Wachs.

Da sich Stockluft natürlich nicht (oder nur schwer) transportieren lässt und in anderer Umgebung sicher auch ihre Wirkung verliert, wurden Apparaturen entwickelt, mit denen Patienten in unmittelbarer Nähe zum Stock die natürliche Stockluft einatmen können. Mit einer speziellen Vorrichtung wird die Luft dazu aus dem Stock abgesaugt und über einen Schlauch in einem Inhalator geleitet, den sich der Patient auf Mund und Nase setzt. Gleichzeitig wird die ausgeatmete Luft über ein Ventil in die Außenluft abgeleitet und nicht wieder zurück in den Bienenstock geführt. Der Patient kommt mit den Bienen nie in direkten Kontakt. Eine Sitzung dauert in der Regel 15-30 Minuten.


Fotos: darklightphotography/123RF.com; Cheryl-Moulton/123RF.com; daviden/123RF.com; ulleo/pixabay.com

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